Horst Brandstätter lässt sich
anlässlich seines bevorstehenden 80igsten Geburtstag mal wieder von den Medien
als Gutmensch feiern. Natürlich darf man wieder gespannt sein, welches
Stück Blech vom Markt der Eitelkeiten, er diesmal angeheftet bekommt.
Gefeiert wird er aber schon jetzt
z.B. in der FAZ
oder der Mitteldeutschen
Zeitung als Gutmensch, dem die
Menschheit ach so viel zu verdanken hat und auf dessen Meinungsäußerung alle
Welt wartet und gebannt an seinen Lippen hängt. Bei aller Lobhudelei fand ich
in einem dieser Artikel diesen Absatz bemerkenswert:
FRAGE „Im Winter können Sie ihr nur aus der Ferne helfen, den
verbringen Sie nämlich auf Jupiter Island in Florida.“
ANTWORT „In meinem Bekanntenkreis gibt es Unternehmer, die von ihrem
Schreibtisch nicht loskommen. Ich sage immer: Wenn der Kapitän der Einzige ist,
der weiß, wo der Kompass ist, und er fällt über Bord, geht das Schiff verloren.
Das heißt, wenn mir morgen etwas passiert, dann ist die Firma nicht
vorbereitet. Die Zeit, in der ich nicht da bin, müssen meine Mitarbeiter selbst
Entscheidungen treffen.“
Herr Brandstätter hat also
wirklich noch nicht gemerkt, dass es gerade dann in seinem Unternehmen drunter
und drüber geht. Er hat also noch immer
nicht realisiert, dass dann die „Messer gewetzt werden“ und ein „Hauen und
Stechen“ stattfindet. Liegt das etwa an seinem biblischen Alter mit all seinen
Einschränkungen?
FRAGE „Aber Sie sind ja noch da.
Zumindest schicken Sie aus Florida jeden Tag Faxe mit Anweisungen.“
ANTWORT „Ich bin noch da und vor
allem: Ich komme ja wieder zurück. Der erste Winter, den ich in Florida
verbracht habe, war eine kleine Katastrophe. Da hat jeder gemacht, was er
wollte. Heute klappt das besser.“
Ja, natürlich, ist klar! Es war
nicht nur der erste Winter in dem er in Florida weilte, als jeder von seinen
Führungsmitarbeitern machte was er wollte. Er lässt sich nach wie vor über die
Geschehnisse in seiner Firma nur einseitig informieren. Fax Papier wird nicht rot wenn man darauf
Halbwahrheiten, Unwahrheiten, faustdicke Lügen und Verleumdungen verbreitet.
In diesem Artikel
wird er als eherner standorttreuer Musterfranke gelobt. Was hat er wieder
tolles geleistet? Er hat den ersten Spatenstich für ein neues Logistikzentrum
für seine Firma Geobra Brandstätter in Herrieden getätigt. TOLL!
Doch man sollte die Anzahl der
Arbeitsplätze, die hier eventuell neu hinzukommen könnten, bei einem hoch
modernen und computergesteuerten Logistikzentrum, nicht zu hoch einschätzen. Die Anzahl wird im
Artikel übrigens auch nicht genannt.
Möglicherweise würde eine
Handvoll mittlerer Handwerksbetriebe diese Anzahl an Arbeitsplätzen
übertreffen. Handwerksbetriebe wie eben jener, der nach Vorgaben der Architekten
und der Bauherrenvertreter der Fa.Geobra Brandstätter, diese umstrittene Schallschutzwand
am Ende des Playmob Fun Parks aufbaute. (Wir berichteten hier: http://playmobland.blogspot.de/2008/05/pfusch-am-bau-und-mangelhafte.html)
Aber darüber liest und hört man
in den Medien nichts!
Dabei hatte der Chef jener Firma
im vorigen Jahr nur noch schlaflose Nächte. Weil dieser noch vor Jahresfrist
befürchtete, wegen der eingestürzten Schallschutzwand, bis in die Pleite durch
alle Instanzen gehetzt zu werden. Während alle anderen beteiligten
Entscheidungsträger ungeschoren davon kommen würden. Was ist also aus jener
Firma geworden? Gingen dort nicht etwa entsprechend viele Arbeitsplätze
verloren?
„Journalismus heißt, etwas zu
drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist
Public Relations. George Orwell
Im oben genannten Artikel heißt
es und dafür bekam der Chef von Deutschlands größtem Spielwarenhersteller
Zwischenapplaus:
„..Alles in allem wohl ein Beweis für seine Standorttreue, meinte
Brandstätter.
Warum er seine Produktion nicht nach China verlagere, begründete der
Unternehmer mit der Nähe der jetzigen Produktionsstandorte in Dietenhofen und
Europa zu den Hauptabsatzmärkten, einer besseren Qualitätskontrolle, und er
fügte hinzu: „Weil ich ein echter Franke bin und die Franken sind
bodenständig.“
Was hat seine nur scheinbare
Standorttreue damit zu tun, dass er Franke ist?
Also für alle, die in Geografie nicht so gut
sind: Obwohl Malta eine Rot – Weise Flagge führt, gehört es doch nicht zur
Region Franken. Auch Spanien gehört nicht zu Franken.
Herr Brandstätter hat schon vor
Jahren große Teile seiner Produktion ins billigere europäische Ausland
verlagert. Vor einer Produktion in China scheut er doch nur deshalb zurück,
weil er genau weiß, dass sich China um keinerlei Patent- oder Urheberrecht
schert und weil er China deshalb nicht verklagen kann. Wie er es doch sonst so
gern macht. Als Drohkulisse um seinen Betriebsrat bei unpopulären Einschnitten
bei der Belegschaft gefügig zu halten, hat er das Gespenst „Produktion in
China“ schon oft benutzt. Also was soll diese fränkische Heuchelei?